Erziehung zur SolidaritätZuhause und in der Welt
Wie vermittelt man in der Schule Werte wie Gemeinschaft, Vielfalt und Solidarität? Und wie entwickeln junge Menschen eine Haltung, die sich an diesen Werten orientiert? Durch spielerische und erfahrungsbasierte Methoden und Übungen regen wir Schüler*innen und deren Lehrer*innen an, genau darüber nachzudenken und eigene Antworten zu finden. Als internationales Kinder- und Jugendhilfswerk sind uns die globalen Zusammenhänge besonders wichtig.
Perspektive des Globalen Südens
In unserer Arbeit beziehen wir die Perspektive von Menschen aus den Ländern des Südens über konkrete Beispiele aus unseren Partnerländern ein. Wir machen den Schüler*innen bewußt, dass ihr Handeln im Kleinen wie im Großen Auswirkungen haben kann. Weltweite Solidarität kann nur erreicht werden, wenn wir neben unserem Nahbereich auch den "Fernen Nächsten" im Blick haben. Nur dann können wir zu mehr Frieden und Gerechtigkeit in der Welt beitragen.
Darum geht es uns:
Assistenz
Wir assistieren jungen Menschen bei ihrem Erwachsenwerden. Mit der Pädagogik und der Spiritualität Don Boscos begleiten wir junge Menschen zwischen 8 und 18 Jahren, damit sie ihr Leben in Freiheit und Verantwortung gestalten können. Mit uns entdecken sie die Relevanz christlicher Werte und erlangen Orientierung in gesellschaftlichen und globalen Fragestellungen.
Handlungsorientierung
Bei uns fließen eine lebensnahe Pädagogik und Alltagsspiritualität mit erlebnisorientierten Methoden und praktischer Handlungsorientierung zusammen. Die Handlungsfelder reichen vom individuellen Umfeld bis zu Fragen globalen Ausmaßes.
Sensibilisierung
Wir sensibilisieren junge Menschen für solidarisches Zusammenleben in einer Gemeinschaft und geben ihnen Hilfen für einen respektvollen Umgang mit anderen Menschen.
Reflexion
Wir ermutigen junge Menschen, ihre Einstellungen zu reflektieren und sich mit christlichen Werten auseinanderzusetzen.
Frieden und Gerechtigkeit
Wir erzielen bei jungen Menschen eine gesteigerte Bereitschaft, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen.
Wenn junge Menschen erleben, wie sich ein Konflikt, ein Kommunikationsproblem oder ein gemeinsamer Erfolg anfühlen, dann ist das eine intensive Erfahrung. Wir beobachten, dass sie ein Problem oder eine Lösung besser erörtern und erarbeiten können, wenn sie es selbst erlebt haben. Uns ist bewußt, dass eine Simulation im Klassenzimmer nicht immer komplett auf die Realität übertragbar ist, aber zumindest ansatzweise.
Wir beobachten regelmäßig, dass Schüler*innen als Zuschauende oder Teilnehmende beim Forumtheater sich plötzlich ganz rege beteiligen und aus sich herauskommen. Beim Chair-Sharing streiten sich drei Gruppen um einen Haufen Stühle, bis manche plötzlich erkennen, dass es eine friedliche Lösung für alle gibt und ein Konsens erreicht werden kann.
Solche und andere Methoden machen nicht nur Spaß, sondern bieten eine eher außergewöhnliche Lernerfahrung, von der wir glauben, dass sie auch längerfristig nachwirkt.
Bewußtseinsveränderung bei den Jugendlichen
Wir sprechen mit unserer Arbeit Haltungen und Einstellungen an. Diese sind nicht leicht zu verändern, jedenfalls nicht mal eben in einer eintägigen Lerneinheit. Aber wir erinnern uns später noch lange an Schlüsselmomente, in denen wir etwas verstanden haben. Solche Momente wollen wir generieren.
Dabei interessiert uns besonders das Thema Wirkung. Unser Minimalziel eines Workshops ist, dass die Teilnehmer*innen unsere Angebote akzeptieren und konstruktiv mitarbeiten. Und dass sie das Erlebte später reproduzieren, Muster und Zusammenhänge erkennen und im Regelunterricht verfestigen können.
Besonders in intensiveren Projekten und mehrtägigen Workshops haben wir erlebt, dass die Wirkung bei den Schüler*innen darüber hinaus geht. Noch Wochen nach unserem Besuch berichtete uns eine Lehrkaft, dass die Jugendlichen weniger diskriminierende Sprache nutzten. Oder dass die Klassenregeln erweitert wurden und Schüler*innen sich gegenseitig darauf hinwiesen, dass ein bestimmtes Verhalten nicht okay sei.
Fragebogen nach dem Workshop
Wir evaluieren den Lernerfolg mit einem einseitigen Fragebogen, den die Schüler*innen nach jeder Einheit ausfüllen. Und zwar ein paar Tage später. Mit der Lehrkraft führen wir ein Auswertungsgespräch im Nachgang oder am Telefon durch.
Schulen haben einen doppelten Bildungsauftrag: Wissensvermittlung und die Vermittlung von Werten und sozialen Kompetenzen.
Wenn zuhause keine ausreichende Werterziehung stattfindet, kommt Schulen als einer der Hauptorte für Sozialisierung eine umso größere Bedeutung zu. Denn Zusammenleben ist ohne gemeinsame Werte nicht möglich.
Kritiker sind der Meinung, dass der Erziehungsauftrag zu wenig umgesetzt werde. Schulen sind aufgefordert, zu erzieherischen Fragen Stellung zu beziehen und entsprechende Konzepte zu entwickeln. Die Konzepte liegen häufig vor. Wertevermittlung ist allerdings kein eigenes Fach, sondern eine Querschnittsaufgabe, die in den Lehrplänen der einzelnen Fächer mit anderen Inhalten konkurriert.
- Lehrkräfte sind oftmals mit der Umsetzung überfordert, wenn sie nicht über Zusatzqualifikationen verfügen.
- Ihnen fehlt oft Unterstützung in ihrem Bemühen, das Curriculum zu bereichern.
Eine sichtbare Form der Wertevermittlung im Schulalltag schärft das Profil der Schule und trägt idealerweise positiv zur Schulkultur bei. Unser Angebot lässt sich gut kombinieren mit den Zielen bereits vorhandener Schul-Projekte, wie „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ oder UNESCO-Projektschulen.
Wir möchten mit unserem Angebot das globale und soziale Lernen an Schulen fördern und sind dabei an längerfristigen Kooperationen interssiert.
Der Lehrer*innenberuf ist heute stärker mit Erziehung verbunden, als früher. Die Schülerschaft ist heterogener und weist häufiger Defizite im Sozialverhalten auf. So lauten die Einschätzungen. Nahezu jedeR dritte Lehrer*in kritisiert, dass man immer mehr Aufgaben des Elternhauses übernehme. Das macht die Arbeit von Lehrer*innen schwerer, aber gleichzeitig umso wichtiger.
Junge Menschen interagieren ständig mit ihren Peers. Sie probieren dabei unbewusst Verhaltensweisen aus und bewerten die der anderen. Wertevermittlung an junge Menschen sollte ähnlich erfolgen: durch Erleben und Ausprobieren. Schuldidaktik ist jedoch weitgehend formalisiert. Erfahrungsbasierte, spielerische Methoden sind nicht Teil der Ausbildung.
Viele Lehrkräfte sind mit erlebnispädagogischen Teambuildingmaßnahmen nicht vertraut, obwohl ihnen Themen wie Klassengemeinschaft, Ausgrenzung, Mobbing, etc. unter den Nägeln brennen. Dabei liefern die Fächer Religion und Politik, aber auch Klassenleiterstunden viele Möglichkeiten, um kognitives Wissen praktisch anzuwenden.
Erfahrungsorientierte Einheiten, die das Erlernte spielerisch und mit Spaß in die Praxis überführen, steigern den Lernerfolg und erhöhen die Akzeptanz.
Das sagen Schüler*innen über uns...
Schüler*in Klasse 9
Gesamtschule Hennef-West
"Für mich persönlich habe ich festgestellt, dass es nicht funktioniert, Konflikte ohne Kommunikation zu lösen.“
Schüler*in Klasse 9
Norbertgymnasium Dormagen
"Mir hat der Workshop gezeigt, dass es nur eine gute Klassengemeinschaft geben kann, wenn der Zusammenhalt in der Klasse gestärkt wird. Denn wenn man es will, dann schafft man vieles!
Schüler*in Klasse 8
Norbertgymnasium Dormagen
„Durch den Workshop „Zusammenleben und Zivilcourage“ ist mir klargeworden, dass man auch ohne Worte, sondern mit Körpersprache seine Stimmung und Gefühle ausdrücken kann. Des Weiteren habe ich gezielt durch den Workshop erfahren, wie sich Ausgegrenzte fühlen. Jetzt habe ich mehr Mumm, mich einzubringen.“
Schüler*in Klasse 7
Gesamtschule Köln-Dellbrück
"Wenn jemand diskriminiert wird, schaue ich nicht weg, sondern habe den Mut einzugreifen, auch im Zug oder auf der Straße!"“
Ihre Ansprechpartnerin:
Claudia Steiner Referentin für Bildung und Engagement
E-Mail schreiben
0228-539-65-73
Noch Fragen?
Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig.
Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorgers Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Jugend einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.
Ganzheitliche Erziehung im Zeichen der Beziehung
Die Pädagogik Don Boscos zeichnet sich durch ihre einzigartige Ausrichtung auf das christliche Menschenbild aus. Ihr Hauptziel ist es, junge Menschen zu "aufrichtigen Bürgern und guten Christen" heranzubilden. Dabei stand für Don Bosco eine ganzheitliche Erziehung im Vordergrund, die von Spaß, Nähe und Herzlichkeit geprägt war.
Don Bosco sah sich nicht nur als Erzieher, sondern auch als Seelsorger. Seine Pädagogik basierte auf der Idee der Vorsorge. Die von ihm geprägte Bezeichnung "Assistenz" verdeutlicht seine Sichtweise von Erziehenden als "Assistent:innen", die interessiert, aufmerksam, ermutigend und unterstützend agieren. Sie stehen den jungen Menschen stets zur Seite, sowohl fördernd als auch fordernd.
In der Pädagogik Don Boscos steht somit die Beziehung zwischen den Erziehenden und den jungen Menschen im Mittelpunkt. Sie schafft eine vertrauensvolle Umgebung, in der sich die jungen Menschen optimal entfalten können. Dieser Ansatz ermöglicht es, ihre Potenziale bestmöglich zu fördern und sie auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Zukunft zu begleiten.
Nein! Wir stehen für universelle Werte, die das Zusammenleben von Menschen verbessern. Dazu zählen Nächstenliebe, Respekt, Solidarität und Gerechtigkeit. Wir arbeiten mit allen Menschen zusammen, ganz gleich welcher Religion sie angehören. Wir sind dabei nicht katechetisch. Unsere Basis ist allerdings christlich: die Pädagogik Don Boscos und unsere Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos mit deren Spiritualität, in der Freude und Ermutigung im Vordergrund stehen.
Ja! Don Bosco Mission Bonn veröffentlicht seine Jahresberichte im Internet. Auf Wunsch können sie auch zugesandt werden. Der Jahresbericht informiert über die Struktur von Don Bosco Mission Bonn, die Mitarbeitenden, Mittelverwendung sowie Einnahmen und Ausgaben. Sollten Sie noch zusätzliche Fragen haben, gibt der Spender-Service Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch unter 0228-53965-20 oder per E-Mail an info(at)donboscomission.de Auskunft.