Benachteiligte Jugendliche leiden doppelt
Für benachteiligte junge Menschen, insbesondere in den Ländern des Südens, ist der Klimawandel ein negativer Verstärker. Das erleben auch die Kinder und Jugendlichen in Afrika, Südamerika und Südostasien in Obhut der Don Bosco Jugendhilfe. Darunter sind Straßenkinder, Kinderarbeiter oder ehemalige Kindersoldat*innen, deren Perspektive wir in unsere Bildungsarbeit einbringen.
Don Bosco Ökoclubs in Südindien nehmen teil
Im Rahmen unserer Bildungsprojekte zu Klimagerechtigkeit und BNE kooperieren wir mit Don Bosco Schulen in Südindien. Die Ökoclubs wurden 2016 gegründet, um Kinder und Jugendliche schon in jungen Jahren für ökologische Belange zu sensibilisieren. Zu den wichtigsten Aktivitäten gehört das Pflanzen von Bäumen. Mittlerweile gibt es in Tamil Nadu 274 Öko-Clubs mit insgesamt 5.475 Kindern.
Interview mit P. Thomas Louis SDB
P. Thomas SDB leitet die Don Bosco Matriculation Higher Secondary School im südindischen Thanjavur.
Wir spüren die Folgen des Klimawandels schon seit ein paar Jahren. Viele Bauern leben vom Reisanbau in Thanjavur im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Durch die extreme Hitze und Temperaturen kommt es zu Ernteausfällen. Reis, Mais und Weizen – das sind die Haupt-Getreidesorten, die in Indien angebaut werden. Dort lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Extreme Hitze und Wassermangel bedrohen ihre Existenz. Zudem haben wir einen chronischen Wassermangel. Die Flüsse haben oft kein Wasser mehr. Hinzu kommt noch die Luftverschmutzung.
Die Regierung hat zwar schon viel versprochen, aber es ist nicht viel passiert. Nur wenige Menschen wurden erreicht.
Wir möchten bei den Kindern ein ökologisches Bewusstsein schaffen, sie für den Umweltschutz sensibilisieren. Die Kinder geben ihr Wissen dann an die Eltern weiter und so können wir auch gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen. Wir schaffen ein größeres Bewusstsein für den Umweltschutz. Unser Aktionsplan sieht vor, dass jede Familie einen Baum pflanzt und einen Küchengarten anlegt. Die Familien erhalten von uns kostenlos Setzlinge. Mithilfe des Gartens können sie sich besser versorgen und gesünder ernähren.
Außerdem lernen die Kinder Müll zu trennen und umweltfreundlich zu entsorgen. Die Kinder und Jugendlichen können zu Vorreitern beim Klimaschutz in der Gesellschaft werden.
Das Wissen vermitteln wir in unseren Öko-Clubs. Wir haben als eine der ersten Don Bosco Schulen in Indien, die Öko-Clubs realisiert. Es gibt sie schon mehr als 15 Jahren. In Thanjavur leiten wir fünf Öko-Clubs mit insgesamt 100 Schülerinnen und Schülern. Auch andere Schulen der Gemeinde beteiligen sich an dem Projekt. Mittlerweile gibt es 25 weitere Öko-Clubs. Jungen und Mädchen nehmen mit Begeisterung teil. Sie freuen sich Teil dieser Bewegung zu sein, die unsere Natur schützen und bewahren will.
Auf den Austausch mit den deutschen Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Klimacamps freuen sie sich sehr. Es ist ein interkultureller Austausch, der ihren Horizont erweitern wird. Sie werden eine andere Kultur und Sprache kennenlernen.
Wir möchten immer mehr Menschen erreichen und das Umweltbewusstsein immer stärker in der Gesellschaft verankern. Deshalb treten wir mit unserer Idee auch an staatliche Schulen heran.
Bisher haben wir 35.000 Bäume gepflanzt. 500 alleine im letzten Jahr. Zudem möchten wir auf Solaranlagen und grüne Energie setzen, um die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Wir wollen die Menschen sensibilisieren und stärken. Unser Motto: „Keep the city green and clean“
Die Regierung ist nicht auf Seiten der Menschen. Sie verfolgt ihre eigenen Interessen. Deshalb müssen wir die Menschen unterstützen. Nur so können wir unseren Auftrag, die Natur zu retten, erfüllen. Die globale Erderwärmung ist eine Bedrohung für die ganze Welt. Unsere Aufgabe ist es, diese Bedrohung abzuwenden. Und das tun wir in der Gesellschaft – mit kleinen, aber wichtigen Schritten. Die jungen Menschen sind die Klimabotschafter der Zukunft!
Öko-Clubs in Indien Peer-to-Peer Learning
"Wenn es uns gelingt, die junge Generation für ökologische Fragen zu sensibilisieren, dann ist die Zukunft in sicheren Händen. Die jungen Menschen werden einen enormen Beitrag zur Bekämpfung der globalen Erwärmung und des Klimawandels leisten,“ erklärt der geschäftsführende Direktor P. Amal SDB.
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Ihre Ansprechpartnerin:
Ulla Fricke Abteilungsleitung Bildung, Kommunikation und Engagement
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0228-539-65-835
Noch Fragen?
Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen. Sie setzen sich für eine bessere Welt mit mehr Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche an sozialen Brennpunkten ein. Don Boscos Werk gilt als die wohl größte kirchliche Schöpfung des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute sind rund 15.000 Salesianer Don Boscos in über 1.800 Niederlassungen in 132 Ländern hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig.
Don Bosco ist der Name des italienischen Priesters und Seelsorgers Johannes Bosco, der sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Jugend einsetzte. Die Jugendlichen zu Zeiten Don Boscos haben zwar unter anderen Umständen gelebt als die heutige Jugend, doch viele Probleme und Herausforderungen sind die gleichen geblieben. Auch heute noch leben viele junge Menschen am Rande der Gesellschaft. Sie haben es schwer gesellschaftlich teilzuhaben und sich eine Zukunft aufzubauen. Deswegen steht der Name Don Bosco heute für ein weltweit tätiges Netzwerk mit einem erfolgreichen und bewährten pädagogischen Ansatz, das sich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen einsetzt.
Ganzheitliche Erziehung im Zeichen der Beziehung
Die Pädagogik Don Boscos zeichnet sich durch ihre einzigartige Ausrichtung auf das christliche Menschenbild aus. Ihr Hauptziel ist es, junge Menschen zu "aufrichtigen Bürgern und guten Christen" heranzubilden. Dabei stand für Don Bosco eine ganzheitliche Erziehung im Vordergrund, die von Spaß, Nähe und Herzlichkeit geprägt war.
Don Bosco sah sich nicht nur als Erzieher, sondern auch als Seelsorger. Seine Pädagogik basierte auf der Idee der Vorsorge. Die von ihm geprägte Bezeichnung "Assistenz" verdeutlicht seine Sichtweise von Erziehenden als "Assistent:innen", die interessiert, aufmerksam, ermutigend und unterstützend agieren. Sie stehen den jungen Menschen stets zur Seite, sowohl fördernd als auch fordernd.
In der Pädagogik Don Boscos steht somit die Beziehung zwischen den Erziehenden und den jungen Menschen im Mittelpunkt. Sie schafft eine vertrauensvolle Umgebung, in der sich die jungen Menschen optimal entfalten können. Dieser Ansatz ermöglicht es, ihre Potenziale bestmöglich zu fördern und sie auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Zukunft zu begleiten.
Nein! Wir stehen für universelle Werte, die das Zusammenleben von Menschen verbessern. Dazu zählen Nächstenliebe, Respekt, Solidarität und Gerechtigkeit. Wir arbeiten mit allen Menschen zusammen, ganz gleich welcher Religion sie angehören. Wir sind dabei nicht katechetisch. Unsere Basis ist allerdings christlich: die Pädagogik Don Boscos und unsere Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos mit deren Spiritualität, in der Freude und Ermutigung im Vordergrund stehen.
Ja! Don Bosco Mission Bonn veröffentlicht seine Jahresberichte im Internet. Auf Wunsch können sie auch zugesandt werden. Der Jahresbericht informiert über die Struktur von Don Bosco Mission Bonn, die Mitarbeitenden, Mittelverwendung sowie Einnahmen und Ausgaben. Sollten Sie noch zusätzliche Fragen haben, gibt der Spender-Service Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch unter 0228-53965-20 oder per E-Mail an info(at)donboscomission.de Auskunft.